
Der Kaltstart ist eine große Herausforderung für den Motor, besonders in den Wintermonaten. Ungestümes Losfahren beeinträchtigt nicht nur die Leistung des Fahrzeugs, sondern führt langfristig zu Schäden.
Für einen zuverlässigen Betrieb und eine lange Lebensdauer sollte das Fahrzeug bei Kälte richtig behandelt werden. Dazu zählt beispielsweise ein der Jahreszeit entsprechendes Motoröl. Denn ein Verbrennungsmotor enthält zahlreiche Komponenten aus unterschiedlichen Werkstoffen.
Das Verhalten ändert sich je nach Temperatur. Die Werkstoffe dehnen sich bei Wärme aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Gleichzeitig wird das Motoröl bei niedrigen Temperaturen dicker, was seine Schmierung und Verteilung im Motor erschwert. Das erhöht die Reibung und führt zu einem unruhigen und ungleichmäßigen Lauf.
Das richtige Motoröl für jede Jahreszeit
Die Wahl des richtigen Motoröls ist deshalb entscheidend für die Leistung und Lebensdauer des Motors. Die Viskosität, also die Dick- oder Dünnflüssigkeit des Öls bei unterschiedlichen Temperaturen, spielt dabei eine wichtige Rolle. Bei niedrigen Temperaturen ist die Schmierung oft unzureichend, weil das zähflüssige Öl nicht sofort optimal zirkuliert.
Bei Motorölen wird zwischen Einbereichs- und Mehrbereichsölen unterschieden. Mehrbereichsöle sind sowohl für niedrige als auch für hohe Temperaturen optimiert – Einbereichsöle sind nur für einen bestimmten Temperaturbereich optimiert. Fahrzeughalter erkennen anhand einer Kennzahl, unter welchen Bedingungen das Motoröl verwendet werden darf. Ein „W“ steht beispielsweise für Winter. Die Zahl vor dem W gibt Aufschluss über die Fließfähigkeit. Die Zahl hinter dem W gibt die Wärmeeignung bei Plusgraden an. Welche Öle für ein Fahrzeug geeignet sind, steht in der Betriebsanleitung. In der Regel sind die heutigen Mehrbereichsöle für unsere Winter/Sommertemperaturen ausreichend.
Heiße Tipps für den Kaltstart
- Nach dem Kaltstart sofort Vollgas geben, ist die fasche Entscheidung. Solange der Motor nicht seine Betriebstemperatur erreicht, ist eine niedrige Drehzahl weniger belastend. Das Öl braucht Zeit, um alle wichtigen Teile zu erreichen.
- Bei Kurzstreckenfahrten wird der Motor seine ideale Betriebstemperatur vermutlich nicht erreichen. Deshalb kann das Öl seine Schmierwirkung nicht komplett entfalten, was zu einem höheren Verschleiß führen kann – insbesondere im Winter.
- Außerdem sollten sich Fahrende genug Zeit für die Aufwärmung des Motors lassen. Die Dauer variiert je nach Außentemperatur und Fahrzeugtyp zwischen 10 und 15 Minuten.
Nach dem Kaltstart gilt es, den Motor optimal warmzufahren. Grundsätzlich gilt: Lockere Belastung ist wesentlich effektiver als starke Beschleunigung – oder auch das Laufen lassen im Stand. Dies ist im Übrigen auch verboten, von daher auch vor dem Starten die Scheiben vollständig freikratzen.