Blitze sind ein faszinierendes und schön anzusehendes Naturschauspiel. Doch die plötzliche elektrische Entladung der hohen Energie kann enorme Schäden verursachen.
Spektakuläre Lichteffekte gibt es nicht nur in der Natur – sie sind auch fester Bestandteil von zahlreichen Auftritten. Bei einem verregneten Open-Air-Konzert der Band Metallica im Mai 2024 wurde die künstliche Lightshow allerdings von einem gewaltigen Blitz ergänzt, der sich über dem Stadion entlud.
Blitze verursachen hohe Schäden
Glücklicherweise wurde niemand verletzt, denn das Risiko von Gewittern ist in der Musikbranche bekannt. So wurden die 83.000 Besucher der Open-Air-Veranstaltung des Weltstars Taylor Swift im kurzerhand evakuiert. Sicher ist sicher – und völlig zurecht! Bereits 2016 war ein Blitzeinschlag während des Festivals Rock am Ring die Ursache für zwei Reanimationen, 16 Schwerverletzte und 57 Verletzte.
Neben der Gefahr für Leib und Leben entstehen aus Blitzen auch enorme finanzielle Risiken. Um die nach einem Einschlag zerstörte Tontechnik und IT zu ersetzen, rechnet eine Leipziger Kulturorganisation mit einem mittleren fünfstelligen Betrag – der nur zum Teil von einer Versicherung übernommen wird.
Nicht nur die Veranstaltungsbranche sollte deshalb für die Folgen eines Blitzeinschlags sensibilisiert sein und sich entsprechend absichern. Denn mit dem Klimawandel steigt die Wahrscheinlichkeit, von einem Naturereignis betroffen zu sein. Laut Gesamtverband der Versicherer betrug der Schadenaufwand für Sturm, Hagel und Blitze im Jahr 2023 rund 5,7 Milliarden Euro.
Weltblitzschutztag sensibilisiert Unternehmen
Wie hoch das Risiko ist, zeigt der Blitz-Informationsdienst BLIDS. Zum Jahresbeginn 2024 wurde der deutsche Blitzatlas mit aktuellen Zahlen veröffentlicht. Etwa 316.000 Blitzeinschläge im Jahr 2024 bedeuteten eine Steigerung um rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr mit circa 242.000 Einschlägen. Grund genug, den eigenen Blitzschutz gründlich zu prüfen.
Ein funktionierendes Blitzschutzsystem hält den Betrieb auch bei einem Gewitter am Laufen und vermeidet Ausfälle in der Produktion oder von Dienstleistungen. Deshalb wollen Organisationen wie der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE), der Verband Deutscher Blitzschutzfirmen (VDB) sowie weitere Blitzschutz-Unternehmen mit der Teilnahme am Weltblitzschutztag für das Risiko sensibilisieren – sowie auf das richtige Verhalten bei Gewitter und den Schutz gut geplanter Blitzschutzsysteme hinzuweisen. Denn ein Einschlag in einem Gebäude kann zu weitreichenden Schäden an der elektronischen Ausrüstung führen.
Äußerer und innerer Blitzschutz
Für einen bestmöglichen Schutz müssen die jeweiligen Systeme an die baulichen Gegebenheiten angepasst sein. Das äußere Blitzschutzsystem enthält Fangeinrichtungen, Ableitungen und ein Erdungssystem. Damit werden direkte Einschläge eingefangen und zum Erdboden abgeleitet. Der innere Blitzschutz schirmt insbesondere die elektronische Einrichtung vor Überspannungsschäden ab, die von Einschlägen ausgelöst werden können. Ein Potenzialausgleich verbindet dafür die Blitzschutzanlage mit den elektrisch leitfähigen Materialien im Gebäude, so werden Überschläge und Spannungsverschleppungen verhindert.
Voraussetzung für optimalen Blitzschutz ist eine einwandfrei funktionierende Blitzschutzanlage, die regelmäßig gewartet und geprüft wird. Erst wiederkehrende Prüfungen einer unabhängigen Prüforganisation stellen sicher, dass die einzelnen Anlagen und Systeme in einem ordnungsgemäßen Zustand sind und alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Prüfgutachten sind zudem ein Nachweis für Betreiber, mit dem sie ihre Sorgfaltspflicht gegenüber Behörden und Versicherungen belegen.
Blitzschutz gibt Sicherheit
Ein gut geplantes und gewartetes Blitzschutzsystem gibt Unternehmen ein sicheres Gefühl, weil Blitzschäden minimiert werden. Die Anlagen schützen Ausrüstung und Gebäude gleichermaßen – und damit auch den Geschäftsbetrieb. Der Weltblitzschutztag ist ein idealer Impuls, um aktiv zu werden und das eigene Blitzschutzsystem zu planen oder zu prüfen.