Mit der kalten Jahreszeit kommen niedrige Temperaturen. Eine gute Dämmung hält die Wärme in den eigenen vier Wänden. Doch hinter vielen Fassaden verbirgt sich eine Gefahr.
Ein eigenes Haus bietet Sicherheit – auch in stürmischen Zeiten. Damit die eigenen vier Wände halten, was sie versprechen, sollten sie in einem guten Zustand sein, etwa bei der Dämmung. Optimal gedämmte Gebäude reduzieren den Energieverlust und sorgen für gleichbleibend angenehme Temperaturen. Das schont die Umwelt und den eigenen Geldbeutel gleichermaßen.
Mit der richtigen Dämmung verhindern Bauherren zudem Schimmelbildung. Gesundheitliche Probleme aufgrund von Schimmel können auf diese Weise deutlich reduziert werden. Dennoch schlummert speziell in älteren Häusern eine Gefahr. Bis zum Jahr 2000 war es in Deutschland üblich, Künstliche Mineralfasern (KMF) zu verwenden.
Gesundheitsrisiko Künstliche Mineralfasern
Künstliche Mineralfasern sind synthetisch hergestellte Fasern, die in der Baubranche weit verbreitet sind. Als Glas- oder Steinwolle kommen sie in vielen Dämmstoffen oder Brandschutzplatten zum Einsatz. Ihre hohe Wärmedämmfähigkeit und der günstige Preis machten die künstlichen Mineralfasern zu einem häufig verwendeten Material. Allerdings sind die Fasern höchst gesundheitsschädlich. „Eingeatmete Fasern können Krebs auslösen, wenn sich unbemerkt eingeatmete Partikel in der Lunge festsetzen“, erklärt Markus Ellenberger, Abteilungsleiter Umwelttechnik bei TÜV Hessen. „Direkter Kontakt mit den Fasern kann zudem zu Hautreizungen führen – inklusive unangenehmem Juckreiz.“
Gefährlich ist Mineralwolle insbesondere, wenn sie vor der Jahrtausendwende hergestellt wurde. Bei diesen Mineralfasern handelt es sich zumeist um lungengängige Fasern. Deshalb wurde Mineralwolle aus Glasrohstoffen, Altgläsern, vulkanischem Gestein oder Kalkstein ab Juni 2000 verboten. Doch in Altbauten sind die gefährlichen Baustoffe noch zuhauf vorhanden.
Renovierung mit Risiko
Kommt es nun in einem Gebäude zu Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten, können die Fasern leicht freigesetzt werden. Umso wichtiger ist optimaler Schutz für Mitarbeitende. „Bereits vor Beginn der Bauarbeiten sollte deshalb eine Schadstoffanalyse vorgenommen werden“, empfiehlt Markus Ellenberger.
Neben einer Prüfung der vorliegenden Unterlagen wie Materialienlisten des Baus können Hausbesitzer mit einer Sichtprüfung nach gefährlichen Mineralfasern suchen. Denn das faserige Material lässt sich insbesondere auf unverkleideten Dachböden gut erkennen. Für Wände oder Decken empfiehlt sich allerdings, an den verdächtigen Stellen Proben der Materialien zu entnehmen und sie auf Mineralfasern oder andere Inhaltsstoffe zu analysieren. Erst die Untersuchung von Materialproben mit einem Raster-Elektronen-Mikroskop zeigt, in welchem Umfang gesundheitsgefährdende Stoffe in einem Gebäude vorhanden sind.